Weidenröschentee – unscheinbar, aber hochwirksam
Das Weidenröschen führt unter den in Deutschland wachsenden Heilpflanzen ein Schattendasein. Kaum jemand beachtet das Weidenröschen, das an Bachufern, auf Waldlichtungen und in Auwäldern wächst. Im Garten gilt es als Unkraut und landet nicht selten samt Wurzeln auf dem Komposthaufen. Dabei ist das Weidenröschen eine sehr effektive Heilpflanze, die vor allem bei Männerleiden zum Einsatz kommt. Mit einer Rose hat die Heilpflanze jedoch nichts zu tun. Ihren Namen verdankt das Weidenröschen seinen schmalen Blättern, die an die Blätter einer Weide erinnern.
Hilfe bei klassischen Männerleiden
In Osteuropa, wo Weidenröschen einen hohen Stellenwert genießen, heißt der Weidenröschentee auch „Iwan-Tee“. Das weist auf die hohe Wirksamkeit von Weidenröschentee hin, wenn es um klassische Männerleiden geht. Weidenröschentee hat vor allem einen günstigen Einfluss auf die Prostata und kann bei Entzündungen der Drüse wie auch bei einer Vergrößerung der Prostata hilfreich sein. Sogar bei Prostatakrebs entscheiden sich die Ärzte vielfach für eine begleitende Therapie mit Weidenröschentee. Die Wirkung der Heilpflanze ist wissenschaftlich nachgewiesen, und zwar nicht nur bei Leiden, die die Prostata betreffen. Weidenröschentee ist eine gute Wahl bei Blasenentzündungen und auch bei Erkrankungen der Harnwege kann Weidenröschentee helfen. Frauen, die öfter eine Blasenentzündung haben, sollten Weidenröschentee probieren, denn der Tee kann die Entzündungen lindern.
Auch in der Küche sehr beliebt
Für einen Weidenröschentee einen gut gehäuften Teelöffel des Weidenröschen-Krauts in eine Tasse geben und das Ganze mit einem Viertelliter kochenden Wasser auffüllen. Nach fünf Minuten Ziehzeit ist der Tee dann trinkfertig. Zwei Tassen am Tag morgens und abends reichen in der Regel aus, um die Beschwerden spürbar zu lindern. Das Weidenröschen hat sich jedoch nicht nur als Heilpflanze einen guten Namen gemacht. Delikat und eine leckere Zutat für einen frischen Frühlingssalat sind außerdem die noch jungen Blätter des Weidenröschens. Gut schmecken die jungen Blätter der Heilpflanze auch als Gemüse in ein wenig Butter angeschwitzt. Das Weidenröschen war schon im Mittelalter eine bekannte Heilpflanze, geriet aber in Vergessenheit, erst in den 1970er Jahren kam es wieder in Mode.
Nur eine Sorte ist wirksam
Es gibt einige Hundert verschiedene Sorten des Weidenröschens, wie beispielsweise das zottige Weidenröschen. Im Gegensatz zum kleinblütigen Weidenröschen ist die zottige Art nicht so wirksam. Zu erkennen ist diese Unterart an ihren relativ großen Blüten, die in einem dunklen Rosa blühen. Giftig ist die zottige Sorte nicht, aber sie hat keine so positive Wirkung wie das kleinblütige Weidenröschen. Die wirksame Heilpflanze wird bis zu 60 Zentimeter hoch und hat ab Juli kleine hellrosa Blüten mit einer Einkerbung in der Mitte. An den runden Stängeln wachsen längliche Blätter, die an die Blätter einer Trauerweide erinnern.
Fazit
In früheren Zeiten rankten sich allerlei Legenden um das Weidenröschen. So sollte die Pflanze das Haus vor einem Blitzeinschlag schützen, wenn sie, zu einem Strauß gebunden, auf den Dachboden gehängt wurde. Die Stängel mit den Blättern und den Blüten wurden außerdem in die Matratze einer werdenden Mutter gestopft. Die Heilpflanze sollte dafür sorgen, dass die Mutter und ihr Kind gesund bleiben. Bei einigen Indianerstämmen in Nordamerika haben die Schamanen das Weidenröschen mit anderen Pflanzen geräuchert oder geraucht, um so in Trance zu geraten.
Bild: @ depositphotos.com / ChamilleWhite
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