Skip to main content

Bucheckernöl – eine Bereicherung für Küche und Gesundheit

BucheckernölNach einem trocknen Sommer einen Spaziergang durch den herbstlichen Wald zu machen, kann sich für alle Feinschmecker lohnen. War der Sommer warm und trocken, dann ist der Boden unter einer Buche übersät mit den Früchten des Baumes – den Bucheckern. Vollmast nennen die Förster ein Jahr mit extrem vielen Bucheckern. In früheren Zeiten haben sich die Bauern darüber gefreut und ihre Schweine mit den kleinen dreieckigen Früchten gefüttert. Heute kommen die kleinen Bucheckern in eine Ölmühle, wo aus ihnen ein sehr feines Bucheckernöl entsteht.

Wieder im Trend

Nach dem Krieg war das Aufsammeln von Bucheckern kein Freizeitvergnügen, sondern Pflicht, denn die nussartigen Früchte der Buche wurden zu Mehl gemahlen. Da die Eckern reich an Fettsäuren sind, wurden sie zudem in der Pfanne leicht angeröstet und anschließend gegessen. Die wertvollen Mineralstoffe wie Eisen und Zink galten zusammen mit dem Fett als eine gute Energiequelle und halfen durch die entbehrungsreichen Hungerjahre nach dem Krieg. Dann gerieten die Früchte der Buche in Vergessenheit. Heute erleben sie eine Renaissance, da alles aus der Natur im Trend ist. Vor allem Bucheckernöl ist wieder gefragt, denn es gilt als gute Alternative zu den bekannten Ölsorten wie Raps- oder Olivenöl. Bucheckernöl hat längst seinen Siegeszug durch die Küchen angetreten und das nicht nur, weil es gut schmeckt, sondern auch gesund ist.

Vorher immer rösten

Wer auf der Suche nach einem leckeren und natürlichen Snack ist, sollte im Spätsommer in den Wald gehen und dort die Bucheckern aufsammeln. Die dreieckigen Nüsschen sind allerdings nicht für den rohen Verzehr geeignet, denn sie sind leicht giftig. Bucheckern enthalten das Gift Fagin, sowie eine natürliche Form der Oxalsäure. Zusammen sorgen sie nach dem Genuss von zu viel Bucheckern für schwache Vergiftungserscheinungen. Bauchschmerzen und Übelkeit können die Folge sein. Es gibt jedoch ein einfaches Mittel, um das Gift auszuschalten: Die Bucheckern mit ein wenig Fett in der Pfanne anrösten. Die Hitze eliminiert das Gift und die gerösteten Bucheckern schmecken noch einmal so gut.

Eine Bereicherung für jede Küche

Gemahlene Bucheckern sind für die Küche eine ebenso große Bereicherung wie das Bucheckernöl. Mit dem Öl aus Bucheckern lassen sich Brot und Gebäck verfeinern, Bucheckernöl schmeckt hervorragend zum Salat und zu Süßspeisen. Der nussartige Geschmack harmoniert mit Wildgerichten und Bucheckernöl über die Pasta zu träufeln, ist eine köstliche Idee. Das Öl kommt nicht nur bei Feinschmeckern gut an, sondern auch bei denjenigen, die sich gesund und natürlich ernähren möchten. Durch den hohen Fettgehalt können Bucheckern und Bucheckernöl in der vegetarischen und veganen Küche effektiv möglichen Mangelerscheinungen vorbeugen. Vor allem, wenn Kinder und Jugendliche sich rein pflanzlich ernähren, bieten Bucheckern eine gesunde Energiequelle.

Fazit

Bucheckern sind ein Geschenk der Natur an alle, die die feine Küche lieben und sich natürlich gesund ernähren möchten. Die kleinen dreieckigen Früchte der Rotbuche schmecken in gerösteter Form sehr lecker, das Mehl aus den Bucheckern lässt sich vielseitig verwenden und das Öl macht viele Gerichte delikat. In Zeiten der Not, als es keinen echten Bohnenkaffee zu kaufen gab, hatten Bucheckern noch eine andere Funktion: Sie dienten geröstet als Kaffee-Ersatz. Der Kaffee soll sehr intensiv schmecken und ist heute noch eine Alternative für alle, die keinen echten Kaffee vertragen.

Bild: @ depositphotos.com / Kamver

Ulrike Dietz